Ich komme eben zurück aus Davos. Unmittelbar nach DLD habe ich wieder am Weltwirtschaftsgipfel (WEF) teilgenommen, für Burda und als Young Global Leader. Vier intensive Tage, unterwegs zwischen dem Kongress-Center und den örtlichen Hotels, in denen viele Sessions stattfinden, von morgens bis spät abends. In Davos geht es mit frühen Themen-Breakfasts los und endet mit späten Nightcaps, bei denen vernetzt wird. Man schläft kaum. Neben einigen Sessions und vielen Einzelgesprächen, dem Burda FOCUS Nightcap habe ich z.B. Events von Mittal, Google, Accel, RED und Generation Investment besucht. Am Sonntag haben wir unser traditionelles Skirennen durchgeführt und dem Wind getrotzt.
Dieses Jahr habe ich selbst auf Panels gesprochen, über die Post-Content Explosion, zusammen mit Chad Hurley und Michael Fries, und Tomorrow's Ads mit Tim O'Reilly und den CEOs von Digitas und Akamai. Beides waren spannende Diskussionen und gut besucht. Das Content-Thema drehte um die Frage, wie medialer Content zukünftig aussieht. Jeff Jarvis kommentierte fein, dass wir zunehmend Content als Prozeß sehen sollten, und Medienhäuser Plattformen herstellen und kuratieren, auf denen sich Medienuser agieren. Ich habe auf die Communities hingewiesen und das Zeitschriften durch das Themeninteresse und hohe Involvement der Leser "Pre-Communities" sind, die durch das Internet zu Communities entwickelt werden können. Die Diskussion drehte weiter darum, wie social content monetatisiert werden kann und dass User bereit sind, für Premiuminhalte zu bezahlen, ob Cable oder DVD. Das zweite Panel über Werbung drehte zunächst um die Communities und wie Werbung diese erreicht und Involvement erzeugt. Im zweiten Teil sprachen wir über Ad Markets und die Personalisierung von Werbung durch Social Networks.
Davos hat viele Stakeholder und Ebenen. Die Staatschefs, CEOs, Investoren und Bankers, Unternehmer, Wissenschaftler, dieses Jahr mehr denn je, die Youngsters und Medienleute. Dazu kommt die internationale Verteilung. Man spürt an der Präsenz der Teilnehmer aus Indien, China, Arab Region, Russland die neuen Kräfte, die neben USA und Europa die globale Agenda prägen. Aber auch an den neuen Begriffen wie "Technonationalism" oder der Rolle von Souverign Wealth Funds. Große Themen waren dem Anlass entsprechend die Finanzkrise, aber auch die Frage nach einem sozialen Kapitalismus und Klimaschutz, wobei die Wasserversorgung dieses Jahr in den Vordergrund rückte. Einer meiner Highlights bildete eine kleine Runde mit Al Gore, Bono und John Doerr, die nun Klimaschutz mit Investments verbinden. Aber Davos wirkt nach, als ob man diese konzentrierten Eindrücke erst entpackt.
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